Wohngebäudeversicherung | kurz & einfach erklärt

Wohngebäudeversicherung | kurz & einfach erklärt

In diesem Video geht es um die Wohngebäudeversicherung. Ich möchte dir die Versicherung ganz einfach und kurz erklären. Das heißt, ich lasse viele Dinge bewusst weg und gehe auf diese Bereiche ein, die aus meiner Erfahrung und Praxis wichtig sind…

Transkript des Videos:

…Okay, fangen wir an. In 2018 gab es knapp 6 Milliarden Euro an Schadenzahlungen von den deutschen Versicherern im Bereich Wohngebäudeversicherung. Und ich kenne auch kein Haus, das nicht irgendwo einmal versichert war, wenn ich an meine Mandanten denke und an die Anfragen, die ich bekommen habe. Das heißt, das ist eine Versicherung, bei der schon immer irgendwie das ganze Haus flächendeckend abgesichert ist.
Was macht die Versicherung? Grundsätzlich sind immer folgende Gefahren versichert: Feuer, Leitungswasserschäden, Sturm, Hagel. Daneben gibt es viele Leistungspunkte, auf die wir jetzt eingehen, die je nach Versicherer variieren. Da muss man im Kleingedruckten, im Bedingungswerk, nachlesen und auf folgende Dinge achten: Sengschäden. Wenn kein Brand, sondern nur ein Sengschaden am Wohngebäude entsteht. Hier muss man auch immer zwischen Wohngebäude, das ist alles, das fest mit deinem Haus verbunden ist, und Hausrat unterscheiden, das ist alles, das herausfallen kann, wenn man das Dach abnimmt und schüttelt. Rauch, Ruß und Sengschäden sind ganz wichtig, sind meist oder oft nur begrenzt abgesichert. Leitungsrohre auf dem Grundstück und die, die sich nicht auf dem Grundstück befinden, aber zu deinem Wohngebäude gehören. Das ist natürlich auch sehr wichtig. Dann auch, dass bei Sturm umgestürzte Bäume, sofern Bäume auf deinem Grundstück vorhanden sind, mit entfernt werden können und du das nicht bezahlen musste. Die Kosten für Aufräum- oder Abbruchkosten, wenn dein Wohngebäude gar nicht mehr bewohnbar ist. Behördliche Mehrkosten, wenn man ein altes Haus hat und die Behörden feststellen, dass es nicht mehr dem Standard entspricht und man zum Beispiel neue Energieeinsparverordnungen einhalten muss. Also etwas, das die Behörde verordnet und man zusätzlich an seinem Haus neu dazu installieren muss, wenn man es wiederaufbaut. Das kostet sehr viel mehr Geld und diese Wiederherstellung des Hauses sollte auch komplett mitversichert sein. Ganz wichtig – und das ist mit einer der wichtigsten Bereiche – ist die grobe Fahrlässigkeit. Wir hatten das schon bei der Hausratversicherung. Angenommen, du lässt eine Kerze unbeaufsichtigt stehen und es entsteht dadurch ein Brand, der natürlich auch dein Wohngebäude betrifft. Hier kann die Versicherung sagen, dass du die Kerze hättest beaufsichtigen sollen und du dem nicht nachgekommen bist. Deswegen zahlt sie nicht. Das ist der Bereich grobe Fahrlässigkeit, eines der allerwichtigsten Punkte, denn die Versicherung kann sich immer schnell ein bisschen herausreden und sagen, dass es grob fahrlässig gehandelt wurde und deswegen nicht gezahlt wird. Weiterhin sehr wichtig sind Elementarereignisse. Auch wenn du jetzt vielleicht nicht gerade in einem Hochwassergebiet bist. Je nach dem sind in dem Elementarbereich natürlich Überschwemmung, Starkregen, Erdrutsch, Lawinen inkludiert – das kann immer überall passieren. Auch dieser (?Schneedruck) ist mitversichert, auch wenn die Winter in den letzten Jahren nicht so hart waren. Aber Elementar würde ich dir als Zusatzbaustein definitiv mit empfehlen. Was man zusätzlich noch machen kann ist der Glasbereich, aber das kann man machen, muss man aber nicht. Vielleicht ist das auch schon über die Hausratversicherung mit drin. Das ist individuell. Ich bin jetzt auf ein paar wichtige Punkte eingegangen, es gibt mit Sicherheit noch mehr, aber das sind jetzt die Basics und wenn die passen, ist es meist auch generell ein sehr guter Tarif. Welche Grundlagen sind wichtig, dass du den Beitrag für deine Wohngebäudeversicherung herausfindest? Neubau ist immer günstiger, vielleicht etwa 200-250 Euro im Jahr. Altbau ist immer ein bisschen teurer. Achte dabei darauf, dass du hier alle Dinge, die du gefragt wirst, richtig angibst. Das heißt die Größe, das Alter des Hauses, die Bausubstanz, wann verschiedene Sanierungen stattfanden. Das sind alles Einflussfaktoren und die muss man natürlich wahrheitsgemäß angeben, denn darauf wird die Prämie, also das, was man zahlt, berechnet und wenn man hier etwas Falsches angibt, kann der Versicherer sagen, dass es falsch angegeben wurde und er deshalb nicht leistet. Achte darauf, dass du diese Fragen richtig beantwortest, damit der Wert deines Gebäudes, der versicherungstechnische Wert, richtig ermittelt werden kann.
Zum Schluss noch meine Tipps im Versicherungsbereich: Achte immer darauf, keine generelle Selbstbeteiligung zu wählen. Du sparst minimal, aber das lohnt sich nicht, aus meiner Erfahrung. Dann denke ich, dass gerade durch die vielen Naturereignisse, die natürlich passieren und an der Tagesordnung sind, gerade die Wohngebäudeversicherungen in den nächsten Jahren nahezu jährlich Beitragsanpassungen erhalten. Ich habe gesehen, es waren 6 Milliarden Euro im Jahr 2018 und das war eine Steigerung zum Vorjahr von über 15%. Das heißt, es wird natürlich immer mehr Schäden geben und wenn die Versicherung mehr Geld für Schäden ausgibt, als einnimmt, darf sie die Beiträge regulieren. Hier kannst du dann natürlich schauen, ob es einen anderen Versicherer gibt, der ähnlich gute Leistungen hat, die ich gerade erläutert habe, oder ob es Sinn macht, irgendwann zu wechseln. Das kannst du selber, für dich, entscheiden. Du hast immer ein Sonderkündigungsrecht, wenn eine Beitragsanpassung kommt. Aber ich denke, wir können uns schon mal daran gewöhnen, dass die Wohngebäudeversicherungen in den nächsten Jahren immer teurer werden.
Dann sind wir schon am Ende des Themas. Ich hoffe, du hast einen guten Einblick in deine Wohngebäudeversicherung und ein paar Informationen erhalten, die du so noch nicht kanntest.

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