Finanzielle Freiheit, Persönlichkeitsentwicklung und Geld

Kennst Du das 4×4 zur finanziellen Freiheit?

Vielleicht hast du es schon geahnt, dass nicht nur die richtige Anlagestrategie, die richtige Geschäftsidee, oder einfach das richtige Quäntchen Glück zur finanziellen Freiheit verhilft. Die psychologische Komponente und somit der Grad der persönlichen Entwicklung ist ein entscheidender Einflussfaktor. Hier ist tiefer liegend betrachtet sehr oft Unklarheit bzw. Inkongruenz hinsichtlich des eigentlichen Zieles zu beobachten. Was ich genau damit meine und was dies mit dem jeweiligen „Stand“ der Persönlichkeitsentwicklung gemeinsam hat, zeige ich Dir jetzt.

Als Trainer und Coach begleite ich Menschen dabei, ihre Ziele für sich zu finden, klar zu definieren  und diese in die Umsetzung zu führen. Meine Arbeit besteht zu 90% darin, dass meine Klienten lernen, ihre Bedürfnisse so auszurichten, dass sie ihr Ziel automatisch „anziehen“.  Neben der Klarheit des Ziels, spielt es eine besondere Rolle, mit dem Ziel in sich selbst absolut kongruent zu sein. Man könnte es auch “authentisch zu sein” nennen.

Erfolg ist das, was erfolgt. Das heißt, Erfolg folgt als Konsequenz auf die Anstöße, die im Vorfeld gewirkt haben, ganz nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Damit könnte man auch sagen, dass wir immer Erfolg haben. Denn alles was erfolgt, ist die Folge der Ursachen für die wir selbst gesorgt, also selbst gewirkt haben.

Hier liegt die Crux. Denn meist sind uns die Ursachen nicht bewusst, aus denen die entsprechenden Wirkungen erfolgen.

Was sind also Ursachen, die wirken?

1. Gedanken verlassen Ihre Quelle nicht

Das klingt zunächst vielleicht wie eine Glückskeksfloskel, doch genauer betrachtet erschließt sich der tiefere Sinn recht schnell. Nehmen wir an, Dein Wunsch nach finanzieller Freiheit ist sehr groß. Du wirst demzufolge alles tun, um dieses Ziel, wie auch immer Du es genau definiert hast, zu erreichen. In Deinem Wunsch kannst Du jedoch von drei oder gar mehr Vorannahmen ausgehen, die hinter diesem Wunsch liegen, und Herausforderungen mit sich bringen:

  • Ich bin nicht frei.
  • Mir fehlt etwas von dem, wovon ich gern mehr hätte (in dem Falle Geld).
  • Wenn sich in der Außenwelt etwas zum Positiven verändert, dann verbessert sich meine persönliche Situation ebenfalls.

Was glaubst Du, welches Mindset auf Basis dieser, meist unbewussten, Vorannahmen jetzt vordergründig präsent ist, also dementsprechend wirken wird? Ist das Ziel hier die treibende Kraft, oder eher die Vorannahme?

Richtig, die Vorannahme! Denn diese ist ja überhaupt die Motivation, welche dafür sorgt, dass dieses Ziel überhaupt angestrebt wird. Der eigentliche “Gedanke” hat seine Quelle demnach nicht verlassen und steht somit dem eigentlichen Wunsch, bzw. Ziel entgegen. Es geht also im Grunde meist, wie in diesem Beispiel der finanziellen Freiheit, oft nicht um das Mehr an Geld. Es geht vielmehr um das, was es letztlich zu ermöglichen scheint, wie z.B. Deine persönliche Freiheit und Unabhängigkeit.

2. Nur die Gegenwart zählt!

Jedes Ziel ist ein Gedanke, welcher in die Zukunft oder von der Vergangenheit weg gerichtet ist. Egal wie wir typischerweise in unserer Denkstruktur gestrickt sind, wirkt sich dieses Phänomen dahingehend aus, dass wir im Grunde nie wirklich im Hier und Jetzt sind. Wir haben zwar den Eindruck, gegenwärtig zu sein, was jedoch oft nicht der Fall ist. Wir hängen mit unseren Gedanken meist in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Also egal ob ich irgendwo hin oder von irgendetwas weg will, ich starte nahezu immer aus einer aktuellen Mangelhaltung (siehe Punkt 1 – Vorannahmen) heraus.

Im Klartext bedeutet das: Derjenige, der das Ziel finanzieller Freiheit verfolgt, hier und jetzt NICHT davon ausgeht, frei und finanziell unabhängig zu sein. Das geht wahrscheinlich 90% der Menschen so die ein solches Ziel verfolgen. Jedoch ist es recht unwahrscheinlich, ein Ziel aus einem Zustand heraus zu erreichen, welcher ziemlich genau das Gegenteil von dem darstellt, was angestrebt wird.

3. Positiv denken zeigt langfristig nichts als die Wahrheit

Ich höre von vielen Menschen, dass sie sich nur noch auf das Positive konzentrieren, positiv ausrichten, Vision Boards basteln und Bestellungen beim Universum abgeben. Ganz sicher gibt es viele Beispiele, wo dies funktioniert und für positive Ergebnisse sorgt. Im Grunde ist das auch ein guter Ansatz. Oft jedoch nicht langfristig und nachhaltig, denn die Schattenseite ist dadurch nicht wirklich gelöst worden, nur weil wir diese nicht mehr betrachten. Die Wahrheit in unserem Innersten zeigt sich letztlich immer.

Stell Dir eine Waage vor. Links liegt das Positive, rechts das vermeintlich Negative. Wenn Du auf die Positiv-Seite mehr Gewicht legst, erhöht sich die jeweilig andere, oder? So kommt früher oder später sinnbildlich an die Oberfläche, was wir eigentlich aus unserem Leben heraus halten wollen. Das “Negative” oder die Schattenseite wird damit mehr und mehr sichtbar. Meist folgt der Beschluss, noch mehr auf die Waagschale der positiven Seite zu legen, gefolgt von der Entscheidung sich noch von allen Menschen in seinem Umfeld frei zu machen, die auch nur ein bisschen die Neigung haben, einen negativen Einfluss zu haben. “Ich muss mich abgrenzen, mich selbst schützen” höre ich oft. Ein Irrglaube. Denn müsstest Du Dich schützen, wenn Du in Dir ruhst und glauben würdest, dass Du nicht angreifbar wärst oder Etwas zu verlieren hättest?

Dieses Waagschalen-Spiel geht meist so lange, bis die Erkenntnis gereift ist, sich dem eigenen “Schatten” wirklich anzunehmen und sich dessen frei zu machen. Es ist demnach eine sehr große Entwicklungschance, der leider viele Menschen aus dem Wege gehen. Meist ist es einfacher, äußere Umstände verantwortlich zu machen – häufig machen diese auch erst einmal Sinn – zumindest aus Sicht des Betroffenen. Letztlich dient jegliche Erklärung nur der Aufrechterhaltung des eigenen Modells von Welt. Das Eingeständnis, einem Fehler aufgesessen zu sein, scheint wahrlich eine große Hürde darzustellen. Am Ende zeigt es jedoch deutlich, wo wir stehen und was wir uns selbst zugestehen.

4. Es gibt keinen Unterschied zwischen der Innenwelt und der Welt da draußen

In diesem Punkt vereinen sich alle drei vorab beschriebenen Punkte. Gerade im geschäftlichen Kontext, speziell natürlich beim Geld. Jeder nennt genauso viel oder entsprechend wenig sein eigen, wie er oder sie, sich selbst zugesteht. Natürlich würde das niemand auf Anhieb bestätigen, sich selbst gegenüber nicht als wertvoll zu erachten oder sich etwas nicht zugestehen.
Schaut man sich Lottomillionäre an, sind nur die wenigsten langfristig wirklich finanziell frei und bleiben dies auch langfristig. Oder wie oft neigt der oder die eine dazu auch nur ein kleines Geschenk oder auch nur eine kleine positive Geste oder ein Kompliment einfach so anzunehmen? Schaust du genau hin, wirst du z.B. beobachten, dass jeder den für sich passenden Chef, somit jeder Chef den für sich passenden Mitarbeiter hat. Selbst in privaten Beziehungen ist Gleiches zu beobachten. Ein klassisches Beispiel des Prinzips von Ursache und Wirkung! Es gibt demnach keine Zufälle.

Was bedeutet das?

Systemisch betrachtet ist jede Beziehung – auch die Beziehung zu Geld, zu Menschen, oder zu was auch immer – eine Chance seine eigenen Mängel sichtbar zu machen, zu berichtigen und loszulassen. Auf der anderen Seite natürlich auch, sobald Du eine Haltung frei von Einschränkungen eingenommen hast und Deine Fülle und Vollständigkeit zum Ausdruck bringst.

Hier liegt noch ein weiteres spannendes Phänomen: Die, die am lautesten schreien haben nicht zwangsläufig Recht. Damit meine ich, dass diejenigen, die beschwören, die ultimative Lösung zu haben oder sich lauthals als glücklich und erfolgreich darstellen, diese meist selbst nicht haben oder wirklich im Innersten so leben.

Ist dir schon einmal aufgefallen wie schnell die lauten Schreie verhallen, Hypes abgeflacht und diejenigen, die getönt haben, schnell wieder verschwinden? Besonders bitter ist es, wenn Du einmal einem solchen Hype gefolgt bist, es letztlich aber tatsächlich mit Verlust verbunden ist. Hier zeigt sich das dahinter liegende Muster doppelt: Täter und Opfer finden sich. Wie ich schon sagte, es gibt keine Zufälle.

Was wäre meine Empfehlung, wenn ich das Ziel der finanziellen Freiheit erreichen wollen würde?

A. Überprüfe Deine Überzeugungen in Bezug auf Freiheit und Finanzen

Fragen die Du Dir stellen kannst:

  • Was denke ich über Freiheit?
  • Glaube ich wirklich frei zu sein?
  • Fühle ich mich frei?
  • Wo schränke ich mich möglicherweise in meiner Freiheit, sowie in meinem Denken über meine Freiheit ein?
  • Woran halte ich möglicherweise fest?
  • Wovon glaube ich abhängig zu sein?
  • Habe ich beide Hände frei oder klammere ich mich an Etwas, von dem ich glaube es unbedingt behalten zu müssen?

B. Gönne Deinem Verstand ein Päuschen

Ständig erzählt uns eine Stimme im Kopf was wir tun und lassen müssen, woran noch zu denken ist, was noch geplant werden muss, usw. Ständig kreisen die Gedanken umher. In diesem Zustand gelingt es uns wahrlich schwer, einen klaren und fokussierten Gedanken zu fassen und auf das, was jetzt sein soll, ausgerichtet zu sein. Bring Dich zur Ruhe und komme im Hier und Jetzt an. Dein Verstand wird sich zunächst dagegen auflehnen. Bleib dran!

C. Drehe den Spiegel um

Drehe den Spiegel um und nimm zur Kenntnis was die Außenwelt Dir zeigt. Sie ist das Spiegelbild von dem, was in Deiner Innenwelt los ist. Es gibt da draußen niemanden, der für Deine aktuelle Lebenssituation verantwortlich ist, außer Dir selbst. Selbst wenn Du in dem Beispiel der Finanzen, z.B. eine Geldanlage empfohlen bekommen hast, die letztlich nicht das verspricht, was Du Dir gewünscht hast. Natürlich ist das Ergebnis nicht Dein Ziel gewesen. Doch kann Dir das Ergebnis, so unangenehm es auch ist, mit einem Blick dahinter zeigen, was wirklich die Ursache für dieses Resultat ist. Du könntest ein wichtiges Feedback erkennen. Wenn Du du Dich jetzt schlecht, bzw. konkret mit einem Verlustgefühl verbunden fühlst, darfst Du annehmen, dass es Dein Gefühl von Verlust ist, welches nach Anpassung ruft. Im Grunde will es Dir als Zeichen dienen, dass Du Dich als Jemand siehst, der tatsächlich Verlust erleiden kann. Wahrscheinlich glaubst Du sogar sicher daran und hast vermutlich noch einige andere Beispiele aus Deinem Leben, die Dich in dieser Annahme bestätigen. Doch dies ist der Irrglaube, den Du hinterfragen und idealerweise ablegen dürftest, wenn du willst. Lasse dieses Muster aus deinem Leben verschwinden!

D. Was willst Du denn nun wirklich?

Ist es wirklich finanzielle Freiheit und damit verbunden ein prall gefülltes Konto? Klar, die scheinbar damit verbundenen positiven Annehmlichkeiten lassen dieses Ziel attraktiv erscheinen. Doch geht es am Ende vielleicht nicht eher darum Ängste, Sorgen und mögliche Nöte loszuwerden? Geht es Darum, tun und lassen zu können, was man will? Darum, keinen Mangel mehr zu erleiden? Geht es also letztlich viel eher um Sicherheit?

Egal wie Deine Antwort ausfällt, sei Dir dabei eines definitiv bewusst: Du findest was Du suchst nicht da draußen. Kein Produkt, keine Dienstleistung, kein Berater oder wie auch immer Gelehrter kann Dir letztlich geben, was Dir fehlt. Er kann Dich lediglich unterstützen, auf dem Weg begleiten oder Rahmenbedingungen liefern, die Dich unterstützen Deine eigenen Überzeugungen über Dich sichtbar zu machen und Dir helfen diese zu berichtigen.
Ich empfehle dabei Persönlichkeitsentwicklung weniger als einen Weg permanenten Tunings und der damit verbundenen Veränderung der eigenen Persönlichkeit zu sehen. Es geht weniger um höher, schneller, weiter oder besser. Wenn dem so wäre, würde das bestätigen dass wir tatsächlich klein, langsam und noch nicht weit und gut genug wären. Das ist ein Teufelskreis aus dem es aus meiner Sicht auszusteigen, oder noch besser, nicht einzusteigen gilt.

Ich sehe persönliche Entwicklung als ein abwickeln und entsprechendes lösen der Verstrickungen aus Kleinheit, Verletzbarkeit und Mangel, in welche wir uns im Laufe unseres Lebens verknotet bzw. unbewusst haben einwickeln lassen. Mir ginge es eher um erkennen! Erkennen wer Du bist! Schau in den Spiegel! Ja, jetzt sofort! Siehst Du ein reiches und vollkommenes Wesen? Siehst du jemanden, der jetzt sofort auch ohne der gewünschten Summe an Geld seinen eigenen Wert erkennt und frei von Mängel und Sorgen, oder möglicherweise auftretender Verluste sicher ist?

Nein?! Dann schau noch einmal! Schau so lange bis Du es siehst. Tut mir leid, wenn ich Dir sagen muss, dass dies nicht immer von jetzt auf gleich gelingen wird. Oft ist es damit verbunden, alle einschränkenden Überzeugungen über Dich und dazugehörigen Gewohnheiten, Ängste, Sorgen und Mängel, die Treppe hinunter zu boxen und sie loszulassen. Gib sie frei, dann bist Du frei und dann steht Dir der Weg in die Freiheit offen. Egal in welchem Bereich!

Gastbeitrag von Tino Tamme. Tino ist Persönlichkeitstrainer bei selfesteam.de.

Eine Antwort

  1. Toller Artikel und ein Thema, mit dem sich immer mehr Menschen auseinander setzen. Dieser Beitrag ist in jedem Fall sehr interessant und wird vielleicht den ein oder anderen auch einmal zum Nachdenken anregen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kunden-Login

Noch keinen Zugang?

Jetzt kostenlos registrieren.

In wenigen Schritten zu unserer Beratung