In diesem Video geht es um die Unfallversicherung. Ich möchte dir die Unfallversicherung so einfach wie möglich erklären und gehe bewusst auf Dinge ein, die aus meiner Erfahrung wichtig sind und lasse andere Bereiche weg.
Transkript des Videos:
Als Erstes erkläre ich allgemeine Punkte, dann gehe ich auf das Bedingungswerk ein, was es hier speziell zu beachten gibt, und am Ende erfährst du meine Tipps für diese Versicherungsart. Fangen wir an! Was ist eigentlich eine Unfallversicherung? Erstmal passieren in Deutschland 9 Millionen Unfälle im Jahr und die meisten davon passieren im privaten Haushalt, in der Freizeit und weniger in der Arbeit. In der Arbeit bist du über die gesetzliche Unfallversicherung sowieso versichert. Die private Unfallversicherung ist vom Bedingungswerk her so, dass ein Unfall passieren muss, das heißt, es muss irgendein Ereignis, natürlich unfreiwillig, auf dich einwirken und du hast einen Unfallschaden-Invaliditätsgrad, den du davonträgst. Das Geld, das du von der Unfallversicherung bekommst, ist eine Einmalsumme und ist dafür da, dass du mit dem Geld dein Leben umgestaltest, je nach Grad der Invaliditätsgrad deine Wohnung vielleicht behindertengerecht einrichten kannst und so weiter. Wir veranschaulichen das Ganze an einem Beispiel: das ist eine Gliedertaxe (Tabelle wird eingeblendet). Je nach dem, wie schlimm der Unfall ist und welchen Grad der Invalidität du davonträgst, legt der Arzt fest, dass du beispielsweise bei 80% Invalidität bist, wenn dir ein Arm fehlt. Das ist eine Gliedertaxe. Darauf kommen wir später noch zurück, das ist ganz wichtig. Das (Achse wird eingeblendet) ist die Geldkurve, an der du siehst, welches Geld du ausgezahlt bekommen wirst. Und hier (Achse wird eingeblendet) siehst du, welchen Grad der Invalidität du davonträgst. Je höher der Invaliditätsgrad, umso mehr Geld erhältst du. Ein Beispiel: Bei 100.000 Euro Grundsumme und 350% Progression würdest du in dem Beispiel, bei 100% Invalidität, 350.000 Euro erhalten. Wenn dir ein Arm fehlt, bist du zu 80% Invalide und du erhältst 250.000 Euro. Jetzt enden nur wenig Unfälle bei 80 oder 100% Invalidität, daher ist es wichtig, dass du auch schon am Anfang Geld bekommst, bereits bei 10 oder 20% Invalidität. Mein erster Tipp ist hier, darauf zu achten, dass die Grundsumme, die 100.000 Euro in meinem Beispiel, auch da sehr hoch ist, entweder 80.000, 100.000 oder mehr, je nachdem, was du verdienst. Schlecht sind schon mal Unfallversicherungen, die eine niedrige Grundsumme haben, weil du bei Unfällen, die statistisch häufiger passieren, kein Geld ausbezahlt bekommst. Das zum Einstieg. Es gibt so viele Punkte des Bedingungswerkes, die ich dir erklären könnte, aber ich möchte dir bewusst nur die wichtigsten sagen. Das ist aus meiner Erfahrung der Bereich „Eigenbewegung / erhöhte Kraftanstrengungen“. Du bist beim Sport, versuchst, irgendetwas zu heben, und dir reißt dabei der Muskel und du hast daraus einen Invaliditätsschaden davongetragen. So etwas sollte mitversichert sein. Die erhöhte Kraftanstrengung. Oder du versuchst, bei einem Umzug etwas zu heben, was zu schwer ist, und dir knickt dabei der Arm ab und dir passiert etwas. So etwas sollte über die Eigenbewegungen mitversichert sein. Das ist schon mal in diesem Bereich sehr wichtig. Ich bin nicht der Freund davon, krasse Schadenbeispiele zu überlegen und was alles so passieren kann aufzuzählen, sondern ich sage dir einfach, was es macht und du kannst dann entscheiden, ob das etwas für dich ist oder nicht. Das darf letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Der nächste ganz wichtige Punkt ist der Mitwirkungsanteil. Wenn ich das in meiner Beratung sage, weiß kein Kunde etwas damit anzufangen. Deswegen erkläre ich es mal ganz einfach; ich versuche wirklich, es so einfach wie möglich zu machen. Wir nehmen nochmal das Beispiel von vorhin (Grafik wird eingeblendet). Aufgrund eines Unfalls ist dein Arm nicht mehr bewegungsfähig und du bist zu 80% Invalide. Jetzt sagt der Arzt, dass du neulich bei ihm wegen einer Sehnenscheidenentzündung in Behandlung warst und dein Arm somit schon eine gewisse Vorerkrankung / Vorbelastung hat, die sozusagen an dem Ganzen mitgewirkt hat. Und aufgrund derer es so schlimm ist und dass sie sozusagen einen Mitwirkungsanteil hat. Dieser hat zu 50% mitgewirkt, wir machen es mal einfach. Nochmal zum Beispiel: Du wärst zu 80% Invalide, würdest 250.000 Euro bekommen. Jetzt steht im Bedingungswerk aber ein Mitwirkungsanteil von 25%. Du weißt wahrscheinlich gar nicht, was das bedeutet. Das ist wie ein Schwellwert. Du bist bis 25% abgesichert, mit 50% war aber der Mitwirkungsanteil viel zu hoch, wie in deiner Versicherung abgesichert, also wird deine Leistung um 50% gekürzt, das heißt, du würdest nur noch 125.000 Euro bekommen, statt 250.000 Euro, weil du schon eine gewisse Vorbelastung, eine Vorerkrankung hast. Somit bekommst du auch nicht das Geld, mit dem du rechnest und wofür du die Versicherung abgeschlossen hast. Deswegen achte darauf, dass hier keine Anrechnung steht oder 100%. 75% geht in Notfällen auch mal, weil da der Arm schon ganz viele Vorbelastungen haben muss. Ich hoffe, du konntest es verstehen. Es ist immer ein bisschen speziell, aber ich denke, das ist eines der wichtigsten Bausteine und sehr, sehr viele Versicherungen zerlege ich regelrecht mit dem Baustein Mitwirkungsanteil, bei welchem ich, aus meiner Erfahrung heraus, sagen kann, dass er sehr, sehr wichtig ist. Der nächste wichtige Baustein ist eine sogenannte Fristverlängerung. Es muss bis zu einer gewissen Frist, bei schlechten Bedingungen ein Jahr oder ein Jahr und sechs Monate, dein Invaliditätsgrad feststehen. Achte darauf, dass vielleicht drei Jahre Fristverlängerung enthalten sind, dass der Arzt drei Jahre Zeit hat, den Grad der Invalidität festzustellen. Weil manchmal hast du Behandlungen, in der Reha, dies und das, das dauert, bis der Grad der Invalidität und je mehr Zeit du hast, desto besser ist es. Eine Fristverlängerung von drei Jahren ist schon sehr, sehr gut am Markt. Das erstmal zu den Bedingungswerken. Zum Schluss möchte ich dir noch die wichtigsten Tipps aus meiner Erfahrung verraten. Achte bei der Gesundheitsprüfung, wenn du gewisse Vorerkrankungen hast, dass du eine Gesellschaft und einen Tarif wählst, der keine Gesundheitsprüfung vorsieht. Das wäre schon mal super. Solche Tarife gibt es am Markt. Was du auf keinen Fall brauchst und wo statistisch gesehen die meisten Unfälle bei 10, 20 oder weniger Prozent rausgehen, ist eine Unfallrentenversicherung. Das brauchst du wirklich nicht und es sind die wenigsten, die es brauchen. Das bedeutet, wenn du mindestens 50% Invalide bist, was sehr, sehr selten passiert, dann bekommst du 1000 Euro, 1500 Euro, je nach dem, was viele Leute haben, abgesichert. Das macht das Produkt unglaublich teuer, diese Unfallrente, und das passiert einfach nicht. Ich finde die Unfallrentenversicherung einen absoluten Schwachsinn, außer wenn du wirklich kein anderes Produkt bekommst und dich irgendwo absichern möchtest. Aber selbst das passiert wirklich sehr, sehr selten. Dann, das haben eigentlich nur alte Tarife, sogenannte Beitragsrückgewähr. Das kannst du dir wie Sparen vorstellen, da wird in dem Vertrag separat gespart, das macht es auch wieder teuer und die Versicherer sind vielleicht nicht mal die Besten beim Thema Sparen. Das muss man auch nicht machen. Dann noch kurz zu mir. Ich mache Kampfsport, gehe Mountainbiken und Skifahren. Das sind, aus meiner Erfahrung, Dinge, die für eine Unfallversicherung sprechen, weshalb ich auch eine habe. Genau die diese der Sportarten definitiv abgesichert haben. Das heißt, sollte mir dort etwas passieren, ein unfreiwilliges Ereignis, bekomme ich da Geld, wenn ich einen dauerhaften Invaliditätsschaden davontrage. Deswegen habe ich mich, aufgrund meiner privaten Situation und der vielen Sportarten, die ich mache, für eine Unfallversicherung entschieden und das war mein persönlicher Beweggrund. Ich hoffe, du hast das alles gut verstanden. Gib ansonsten Bescheid, wenn es irgendwo noch Frage gibt. Und ich hoffe, ich habe etwas Licht ins Dunkle zum Thema Unfallversicherung bringen können.